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Blog / Persönliches

Bestandsaufnahme

Gefangen im Hamsterrad

Jeden Morgen aufstehen, anziehen und zur Arbeit gehen. Das war die letzten fünf Jahre meine Realität. Seit Februar 2015 bin ich berufstätig und habe in dieser Zeit schon einiges erlebt: vom Praktikum über die Teilzeit- bis zur Vollzeit-Stelle. 

Bisher lief alles reibungslos und ich habe immer gerne gearbeitet. Habe mich engagiert und war mit vollem Herzen dabei. Sowohl in Job A, als auch in Job B habe ich dafür durchweg positives Feedback bekommen. Wurde für das, was ich leistete, geschätzt. 

Letztes Jahr hat dann alles angefangen zu bröckeln, der perfekte Lebenslauf hat Risse bekommen. Ich wurde unzufriedener in meinem Job und war unsicher, ob ich wirklich die nächsten 40 Jahre so weitermachen will: 40 Stunden die Woche – meistens sogar noch mehr – Tag ein Tag aus im Büro sitzen.

Deshalb habe ich meinen Job gekündigt. Und sofort einen neuen bekommen. Und kurz darauf noch ein Jobangebot, von dem ich dachte, dass es viel besser zu mir passt. Also habe ich Job C angefangen, kurz darauf wieder gekündigt, und Job D ging los. 

Was alles veränderte

Job D, der jetzt für Taubheit sorgt. Ungewissheit und Zweifel. Der lückenlose Lebenslauf ist endgültig dahin und die gewohnte Routine wurde durchbrochen. Denn: Ich wurde gekündigt. Ohne Vorwarnung. Ich wurde nicht gekündigt, weil ich schlecht gearbeitet habe. Nein, ich habe sogar noch ein super Arbeitszeugnis bekommen.

Ich wurde gekündigt, weil sich mein Chef – gleichzeitig auch Gründer und Geschäftsführer des Start-Ups, in dem ich als Social Media Managerin tätig war – verkalkuliert hat. Weil seine Ziele zu hoch gesteckt waren, er diese nicht erreichen konnte und somit nicht den erhofften Umsatz gemacht hat. Deshalb muss er nun Stellen abbauen.

Dazu kommt die aktuelle Krise – die Corona-Krise. Es sind harte Zeiten für die deutsche Wirtschaft, es werden gerade staatliche Millionen-Pakete geschnürt, damit es nach der Pandemie noch genauso weitergehen kann wie vor ihr. Doch aktuell weiß niemand, wann sie vorbei sein wird, die Krise. 

Mach dich auf deine Heldenreise!

Ich weiß nicht, ob dir der Begriff „Heldenreise“ etwas sagt. Letztendlich geht es darum, dass jede Geschichte in 12 Etappen aufgebaut ist, die nach und nach von einem Helden oder einer Heldin durchschritten werden. Das Storytelling-Prinzip der Heldenreise ist universell anwendbar – auf Harry Potter und Herr der Ringe genauso wie auf dein ganzes Leben. 

Denn: In jeder Geschichte gibt es Höhen und es gibt Tiefen, es gibt Verbündete und Gegenspieler, es gibt Veränderungen und es gibt Neuanfänge. Das ist auch der Grund, warum wir gerne Filme sehen oder Romane lesen. Weil wir uns mit diesem Ablauf identifizieren können. 

Ich habe gerade das Gefühl, dass ich in meinem Leben bei Schritt 7 in der Heldenreise stehe – dem Vordringen zur tiefsten Höhle. Wir befinden uns in Zeiten der Gesundheitskrise, Ungewissheit herrscht vor und mir wird mein Job gekündigt. Selbst attestierter Tiefpunkt also.

Doch was ist, wenn ich in ein paar Jahren realisiere, dass es in Wirklichkeit der Anfang ist? Wenn die Kündigung den Ausschlag gegeben hat, meine gewohnte Welt zu verlassen (bzw. ich mehr oder weniger dazu gezwungen wurde, sie zu verlassen) und nun der Ruf zum Abenteuer schreit: Mach dich auf! Das ist deine Chance! Eine Tür, die sich öffnet. Für Neues. Für Besseres. 

Fragen über Fragen

Momentan ist der Ruf zum Abenteuer für mich noch recht leise zu hören. Doch er wird nach und nach lauter. Und es ist unbestreitbar, dass ich jetzt an dem Punkt angekommen bin, an dem ich mich wirklich damit auseinandersetzen kann, wie ich mir mein weiteres Leben vorstelle. Ich habe Zeit, mich neu zu sortieren und zu ordnen.

Die Fragen, die im Zusammenhang damit stehen und die ich mir aktuell noch nicht beantworten kann, lauten:

  • Möchte ich jetzt auf die Suche nach einem neuen Job gehen? Nur um dann wieder von vorne mit dem Hamsterrad anzufangen und mich darin gefangen zu fühlen? 
  • Möchte ich überhaupt bei meiner jetzigen Profession bleiben? Ist Social Media und Influencer Marketing wirklich mein Ding?
  • Oder möchte ich mich lieber nochmal neu orientieren? Vielleicht ein anderes Studium anfangen oder eine Ausbildung? Also komplett umschulen?
  • Oder verfolge ich doch den Plan, der seit ein paar Jahren schon in mir schlummert, und mache mich selbstständig?
  • Und wenn ja, mit was?

Letztendlich kommt alles bei der einen Frage raus: Was will ich eigentlich? 

Auf der Suche nach dem tieferen Sinn

Vielleicht hast du dir diese oder ähnliche Fragen auch schon gestellt. Bist auf der Suche nach dem tieferen Sinn. Und deshalb möchte ich dich gerne mitnehmen auf MEINE Suche nach der Antwort. 

Denn oft habe ich das Gefühl, dass Menschen, die angekommen zu sein scheinen, rückblickend all das beschreiben, was mir noch bevorsteht. Ihre wahre Berufung haben sie schon gefunden und teilen diese und ihren Weg dahin nun mit der Welt. Geben Tipps, wie man zu dem Punkt kommt, an dem sie sind. Was super ist – trotzdem scheint es rückblickend immer so leicht zu sein. Für mich fühlt es sich gerade alles andere als leicht an.

Um dir – und auch mir selbst – Mut zu machen, habe ich diesen Blog ins Leben gerufen. Denn ich habe für mich herausgefunden, dass meine Strategie, die mich meiner Antwort ein Stückchen näher bringt, Trial and Error heißt. Einfach ausprobieren. Einfach machen. Und schauen, ob das, was ich mache, für MICH passt. Und wenn nicht: Daraus lernen und was Neues testen. 

Eine gemischte Tüte voll mit meinem Leben

Also schreibe ich. Hier und Jetzt. Auf Gemischte Tüte. Denn ich habe – entgegen der Warnung von vielen erfolgreichen Bloggern – kein klar abgegrenztes Thema. Ich schreibe über alles, was mich bewegt. Über mich und mein Leben. Und dazu gehört Yoga und Spiritualität genauso wie kreative DIY Projekte, Handlettering, Makramee, meine Pflanzen, mein Freund und die süßeste Katze der Welt. 

Deshalb darfst du dir von allem ein bisschen raussuchen. Wie früher, als du im Tante Emma Laden vor den riesigen, mit Süßigkeiten prall gefüllten Regalen standest und dir für deinen Geschmack das Beste herausgesucht hast.

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