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Blog / Persönliches

Ich bin eine Scanner-Persönlichkeit

Ich glaube, ich bin eine Scanner-Persönlichkeit. Andere würde es vielleicht als Generalistin oder Allrounderin bezeichnen. Ich kann vieles ein bisschen, bin aber auf keinem Gebiet eine Expertin. Ich habe viele Hobbies und Interessen, beginne oft neue Projekte und bringe sie dann nicht zu Ende.

Meine Vielfältigkeit als Stärke zu sehen gelingt mir nicht immer. Und weil ich glaube, dass ich mit meinen Zweifeln nicht die*der Einzige bin, möchte ich meine Erkenntnisse zu diesem Thema mit euch teilen.

Was ist ein Scanner?

Also: Was bedeutet es ein Scanner-Typ zu sein? Scanner können sich leicht für Neues begeistern. Sie sind neugierig und lernen schnell. Sie probieren gerne unterschiedliche Dinge aus. Wenn sie dann erfasst haben, wie etwas funktioniert, verlieren sie aber schnell das Interesse daran.

Denn: Scanner tun sich schwer damit etwas langfristig zu verfolgen. Sie sind keine Expert*innen auf einem bestimmten Gebiet, haben aber viele verschiedene Talente, Hobbies und Interessen.

Jetzt denkst du vielleicht: Yay that‘s me! Und mir ging es haar genauso, als ich zum ersten Mal gehört habe, dass es diesen Persönlichkeitstyp gibt und was ihn ausmacht.

Mein Scanner-Weg

Ich habe früher immer die Personen beneidet, die ihren Weg ganz klar vor sich gesehen habe. Eine Schulfreundin beispielsweise wusste schon recht früh, dass sie Zahnärztin werden will. Also hat sie sich in der Schule angestrengt und Praktika in Zahnarztpraxen gemacht, um Zahnmedizin studieren zu können. Außerdem hat sie einen besonderen Bezug zu Schweden. Und ratet mal: Heute lebt sie mit einem schwedischen Mann in Schweden und arbeitet als Zahnärztin.

Ich hingegen habe mich sehr schwergetan, mich für ein Studienfach zu entscheiden. In der Schule war mein Scanner-Dasein kein Problem, da jede Stunde das Fach und somit das Thema wechselte. Aber sich dann nur auf ein einziges Studienfach zu beschränken? Schwierig.

Kein Wunder, dass ich mich dann für einen Studiengang entschieden habe, der sehr breit gefächert ist: Medien- und Kommunikationswissenschaften. Ich hätte mir eine Karriere als Journalistin, als Redakteurin, als Moderatorin im Fernsehen oder im Radio vorstellen können. Eine zweite Überlegung war es außerdem Kommunikationsdesign zu studieren, um später Grafikerin oder Web Designerin zu werden.

Letztendlich hat mich mein Weg zur Social Media Managerin geführt. Bei dem Bereich bin ich erst Mal geblieben, habe aber alle ein bis zwei Jahre das Unternehmen gewechselt. Bis ich mich schließlich selbstständig gemacht habe. Und auch in meiner Selbstständigkeit fällt es mir schwer, mir einen konkreten Titel zu geben.

Meine vielfältigen Scanner-Persönlichkeiten

Ich bin YouTuberin, Bloggerin, Autorin, Fotografin, Beraterin, Social Media Managerin, Texterin, Workshop Host und – aufgrund meiner Selbstständigkeit – natürlich auch Buchhalterin, Sekretärin und Projektmanagerin. Außerdem knüpfe ich gerne Makramee, gestalte Grußkarten, nähe Kissenbezüge, töpfere, mache Yoga, koche gerne, gehe auf Konzerte und bin im Sommer viel wandern.

Neben meinen aktuellen Berufen, könnte ich mir auch vorstellen noch eine Ausbildung als Yoga-Lehrerin zu machen. Oder als Floristin. Oder Synchronsprecherin. Diese Liste könnte ich ewig fortsetzen und lange dachte ich: „Warum habe ich meine Berufung noch nicht gefunden? Das Leben wäre so viel leichter, wenn ich genau wüsste, was ich machen will und was mein Ziel ist. Wie soll ich erfolgreich sein, wenn ich meine Berufung noch nicht gefunden habe?“

Aber vor allem in den letzten Wochen und Monaten habe ich mich viel damit auseinandergesetzt und begreife so langsam, dass es keine Schwäche ist, sich für viele Themen zu begeistern und immer wieder neue Projekte anzufangen. Es kann auch eine Stärke sein viele verschiedene Talente zu haben. Und eines ist es auf keinen Fall: Langweilig.

Du musst dich nicht entscheiden, wenn du tausend Träume hast

Was mich in meinem Scanner-Dasein sehr bestärkt hat, ist das Buch „Du musst dich nicht entscheiden, wenn du tausend Träume hast“ von Barbara Sher. Sie beschreibt sehr gut, wie es sich anfühlt, ein Scanner zu sein und dass es verschiedene Scanner-Typen gibt. Außerdem schlägt sie Übungen vor, um das eigene Scanner-Sein besser nutzen und leben zu können.

Eine Übung ist das Scanner-Projektbuch. Ein Buch, in dem man die vielen Ideen und Projekte festhalten kann, die einem als Scanner tagtäglich so durch den Kopf schwirren. Und das Beste daran: Ist das Projekt oder die Idee einmal zu Papier gebracht, muss sie nicht umgesetzt werden. Es reicht, sie einfach nur aufzuschreiben.

Ich habe heute damit begonnen, genauso ein Scanner-Projektbuch zu führen. Dafür habe ich mir extra ein schönes Notizbuch gekauft und dann gleich drei verschiedene Idee, die schon länger in meinem Kopf herumschwirren, aufgeschrieben. Und das hat sich sehr gut angefühlt und ist mir auch überhaupt nicht schwergefallen.

Falls du auch den Eindruck hast, dass du ein Scanner-Typ bist, kann ich dir das Buch und diese Übung sehr ans Herzen legen. Außerdem halte ich dich hier und auf meinem Instagram-Kanal sehr gerne über meine weitere Entwicklung und meine Erkenntnisse zu diesem Thema auf dem Laufenden.

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