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Blog / Persönliches

Eine große Veränderung. Oder: Alles neu, macht der Mai!

Jetzt sitze ich also hier. In meiner Wohnung. An meinem kleinen Schreibtisch. Und es ist alles anders. Es fühlt sich anders an. Ich kann die Veränderung tatsächlich physisch in meinem Körper spüren. Heute morgen war mir schlecht und auch jetzt ist da immer noch ein flaues Gefühl in meinem Magen.

Seitdem ich diesen ersten Absatz geschrieben habe ist schon eine Woche vergangen. Und heute traue ich mich, diesen Text auch zu veröffentlichen. Denn ich möchte euch an dem teilhaben lassen, was sich für mich in den letzten Wochen und Monaten verändert hat.

Alles auf Anfang

Spulen wir nochmal zurück. Wer von Anfang hier an auf dem Blog mitliest, der weiß, dass ich letztes Jahr mit Beginn der Corona-Pandemie meinen Job verloren habe. Anfangs habe ich mich sehr schwer damit getan, das zu akzeptieren und damit klar zu kommen. Denn ich wurde dadurch komplett aus meiner bisher gewohnten Welt hinausgerissen. Aber dann habe ich versucht, das Ganze als Neustart zu sehen und einen Nutzen aus der Zeit zu ziehen, die mir mehr oder weniger „geschenkt“ wurde.

Also gründete ich diesen Blog. Startete meinen Instagram-Kanal und richtete meinen Pinterest-Account ein. Setzte mich viel mit meiner Kreativität auseinander. Grundsätzlich, war ich schon immer ein kreativer Mensch. Schon als Kind und Jugendliche hatte ich große Freude am Gestalten, Malen und Zeichnen. Und am Fotografieren.

In meinem Job als Social Media Managerin konnte ich das bis zu einem gewissen Grad auch ausleben, aber privat habe ich es sehr vernachlässigt. Und es tat so unheimlich gut wieder nur für mich kreativ zu sein. Ich habe viel geschrieben – hier auf diesem Blog. Ich habe gelernt Videos aufzunehmen und zu schneiden. Habe mich intensiver mit dem Thema Fotografie auseinandergesetzt. Und ich habe gelernt Makramee zu knüpfen.

Meine Makramee Reise

Warum eigentlich Makramee knüpfen? Weil mein Freund mir zu Weihnachten 2019 ein Buch zum Thema Makramee geschenkt hat. Wir waren ein paar Wochen vorher im Baumarkt und dort habe ich mir meine erste Makramee Blumenampel gekauft. Und ganz beiläufig gesagt: „Das könnte ich bestimmt auch selbst machen.“ Dass sein Geschenk der Auslöser für so vieles sein würde, habe ich erst viel später begriffen.

Ich habe mir Makramee knüpfen selbst beigebracht – zum einen mit dem Buch, zum anderen mit YouTube Tutorials. Manchmal war ich kurz vorm Verzweifeln. Es gab Knoten, die wollten mir einfach nicht gelingen und ich musste mehrmals von vorne anfangen. Das Buch war zwar super hilfreich, aber letztendlich waren es die YouTube Videos, die mir geholfen haben, dass der Knoten platze bzw. die Kombination aus beidem.

Meine kleine Schwester war dann die Erste, der ich mein Wissen weitergab. Sie hatte die Blumenampel bei mir gesehen und wollte eine für sich selbst knüpfen. Also bin ich zu ihr gefahren und habe ihr das gezeigt, was ich in den Wochen davor gelernt habe. Auch mit meiner Mama habe ich kurz darauf eine Blumenampel geknüpft. Von Beiden habe ich das Feedback bekommen, dass ich das super erklärt hätte und es ihnen viel Spaß gemacht hat.

Just do it!

Als ich kurz darauf an dem Blog Beitrag zu meinem Makramee Traumfänger saß, beschloss ich, dass ich auch ein Video benötige, um meinen Leserinnen und Lesern besser zu erklären wie das Knüpfen funktioniert. Ich befinde mich in der glücklichen Lage, einen Freund zu haben, der sich mit dem Thema Video und Schnitt auskennt, da er das beruflich macht. Also habe ich ihn gebeten, es mir beizubringen bzw. mit mir ein Video aufzunehmen. Und damit ich das Video auf meinem Blog einbinden konnte, musste ich es auf YouTube stellen. Gesagt, getan.

Zu dem Zeitpunkt habe ich einfach gemacht. Ich habe nicht großartig darüber nachgedacht oder mir eine langfristige Strategie zurechtgelegt. Ich habe einfach angefangen. Und schon bald hatten meine Videos über 100 Views. Dann 500. Und es wurden immer mehr. Ich habe gemerkt, dass das Thema Makramee aktuell im Trend ist und dass die Art und Weise, auf die ich erkläre, scheinbar einigen Leuten hilft. Also folgten weitere Videos.

Die Tatsache, dass jemand sieht, wie viel Mühe ich mir mit meinen Videos gebe und wie viel Leidenschaft, Energie und Zeit ich in die Produktion stecke, hat mich unglaublich bestärkt. Ich habe gesehen, dass ich in der Lage dazu bin einen Mehrwert zu bieten. Und dazu zu inspirieren, dass andere Menschen selbst kreativ werden. Was mich unglaublich freut, dankbar und stolz macht.

Ein Rückschritt?

Aus finanziellen Gründen habe ich jedoch bald beschlossen, mir wieder einen Job zu suchen. Zuerst dachte ich an einen Teilzeit-Job, aber letztendlich wurde es wieder eine Vollzeit-Beschäftigung (immerhin mit 37 statt 40 Stunden pro Woche). Am 1. August 2020 ging es los. Nach vier Monaten Arbeitslosigkeit. Aber eben auch nach vier Monaten Freiheit, mein Leben so zu gestalten, wie ich möchte. Vier Monate, in denen ich trotz wenig finanzieller Ressourcen ziemlich glücklich war.

Der Job hatte mich bald wieder voll im Griff. Was ich aber immer im Hinterkopf hatte waren der Blog und mein YouTube Kanal. Also nahm ich an den Wochenenden fleißig weiter Videos auf, schnitt diese zusammen und produzierte Content auf den verschiedensten Kanälen. Doch zum Ende des Jahres wurde mir alles zu viel. Im Job war es stressig (Hallo Weihnachtgeschäft) und ich hatte das Gefühl, ich kam zu Nichts und verlor mich in operativen Tätigkeiten. Was mich unglücklich machte.

Natürlich bringt die Festanstellung eine große Sicherheit mit sich und ich bekomme jeden Monat mein Gehalt überwiesen. Aber die Festanstellung bring auch ein gewisses Abhängigkeitsverhältnis mit sich. Mein neuer Job hat mir gut gefallen, das Team ist toll und auch die Themen, mit denen ich mich beschäftigen durfte. Aber letztendlich stecke ich meine Zeit und Energie in das Business von jemand anderem. Nicht in mich und in das, was ich erreichen möchte. Im Nachhinein betrachtet war die Festanstellung also kein Rückschritt, sondern machte mir nur noch einmal mehr bewusst, dass ich eigentlich etwas anderes will.

Das Universum bei der Arbeit

In den Weihnachtsferien habe ich viel darüber nachgedacht, wo meine Reise langfristig hingeht. Brauchte es noch einmal eine Veränderung? In meinem Rückblick auf das Jahr 2020 habe ich bereits geschrieben, dass ein Ziel für 2021 ist, ein besseres Gleichgewicht zwischen meinem Job, dem Blog, YouTube und meiner Freizeit zu schaffen. Wie mir das gelingen kann, darüber habe mich sehr intensiv mit meinem Freund ausgetauscht. Auch mit Freunden und Bekannten habe ich über dieses Thema gesprochen.

Und dadurch, dass ich für mich diesen Diskurs und diese Gedanken angestoßen hatte, konnte ich dem Universum bei der Arbeit zuschauen. Es heißt ja immer so schön, dass schon alles so kommt, wie es kommen soll. Darauf zu vertrauen fällt mir nicht immer leicht. Aber wenn ich es tue, wenn ich vertraue, dann passieren die tollsten Dinge.

Denn: Mitte Januar landetet eine Mail vom BrainBook Verlag in meinem Postfach. Betreff: „Interaktives Makramee Buch“. Zuerst war ich skeptisch, doch dann folgten einige Telefonate und Zoom Calls mit meinem Ansprechpartner bei dem Verlag. Und schlussendlich habe ich die Entscheidung getroffen: Ich schreibe ein DIY Makramee Buch.

Die Frage aller Fragen

Nun stand ich aber vor der Entscheidung, ob ich das Buch neben meinem Vollzeitjob schreibe oder mich anders organisiere. Meine Überlegung war zuerst meine Stunden zu reduzieren. Aber letztendlich würde ich dann wieder nur zwischen den Stühlen sitzen und mich auf nichts zu 100 % konzentrieren.

Deshalb war die andere Überlegung, das, was ich aktuell im Social Media & Influencer Marketing im Angestelltenverhältnis mache, als Freie Beraterin anzubieten. So wäre ich flexibler und würde meine Energie und meine Zeit nur in mich und mein Business stecken.

Mit dem Gedanken, mich selbstständig zu machen, spiele ich nicht erst seit Kurzem. Ich muss hier immer wieder an einen Moment in einem Vorstellungsgespräch 2017 zurückdenken, in dem mir die Frage aller Fragen gestellt wurde: „Wo sehen Sie sich in 5 Jahren?“ Und ich antwortete ganz intuitiv: „In 5 Jahren wäre ich gerne selbstständig.“ Ich war selbst überrascht von meiner Antwort, denn das war nicht die Antwort, die ich mir vorher zurechtgelegt hatte. Aber sie fühlte sich in dem Moment richtig an.

Auf in die Selbstständigkeit!

Und jetzt sitze ich hier – vier Jahre später. Mit Kurs auf das, was ich damals von mir gegeben habe. Ich habe einen Buchvertrag unterschrieben. Meine Kündigung eingereicht und für mich beschlossen, der Selbstständigkeit eine Chance zu geben.

Es ist unglaublich und verrückt. Aber hier bin. Und nachdem ich diese Zeilen geschrieben habe, fühlt es sich auch gar nicht mehr so komisch und flau im Magen an. Sondern ziemlich gut. Als ich meinem Umfeld von meiner Entscheidung erzählt habe, habe ich das mit Überzeugung gemacht. Es hat sich frei und gut angefühlt. Leicht. Und Leichtigkeit wünsche ich mir sehr in meinem Leben.

Natürlich ist mir sehr wohl bewusst, dass eine Selbstständigkeit nicht nur positive Seiten mit sich bringt. Aber: Auch wenn ich weiß, dass die nächsten Wochen, Monate und Jahre nicht leicht werden, möchte ich diesen Weg gehen. Ich möchte den ersten Schritt machen und sehen, wohin das führt. Auch wenn es mich vielleicht in die Irre führt. Vielleicht ist es auch der falsche Weg. Aber ich werde es nicht herausfinden, wenn ich nicht den ersten Schritt gehe.

Eine gute Bekannte von mir (Danke Svenja) hat mal gesagt: „Es gibt zwei Sorten von Menschen. Die einen handeln aus Liebe und die anderen aus Angst.“ Seit sie diesen Satz ausgesprochen hat, geht er mir nicht mehr aus dem Kopf. Lange Zeit war mir jedoch nicht klar, dass aus Liebe zu handeln nicht zwangsläufig bedeutet, aus Liebe zu/für jemand anderen zu handeln. Es geht auch darum, aus Liebe zu sich selbst und für sich selbst zu handeln. Und das tue ich jetzt. 

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