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Blog / Persönliches

1 Jahr mit 12 Herausforderungen – Teil 1

In den letzten Jahren habe ich mir oft eine Liste mit Neujahrsvorsätze gemacht, die ich dann doch nicht eingehalten habe. Denn von jetzt auf gleich eine ganze Liste an Vorsätzen umzusetzen klappt meistens nicht. Es ist jedoch wissenschaftlich erwiesen, dass es circa 21 bis 30 Tage dauert um sich neue Alltagsroutinen anzueignen. Deswegen möchte ich mir in diesem Jahr statt Neujahrsvorsätzen zwölf Herausforderungen vornehmen. Jeden Monat gehe ich eine neue Herausforderung an, damit ich sie langfristig als positive Routine und Gewohnheit in meinem Leben etabliere.

Wieso, weshalb, warum?

Oft ist die Frage nach der Motivation ja die Frage, die man als erstes gestellt bekommt. Es fällt mir schwer über den Grund für diese Challenge zu reden und deswegen schreibe ich darüber.

Ich habe in den letzten 2,5 Jahren eine Gesprächstherapie gemacht. Der Grund, warum ich mit der Therapie begonnen habe, war, dass ich prägende Situationen in meinem Leben aufarbeiten wollte, wie beispielsweise die Trennung von meinen Eltern. Diesem Thema haben wir uns anfangs auch gewidmet, aber im Laufe der Therapie wurde deutlich, dass ich phasenweise depressive Episoden durchlebe. Ich wollte das lange nicht wahrhaben und habe auch in der Therapie immer davon gesprochen, dass ich einfach ein sehr emotionaler Mensch bin, der Tiefs eben sehr intensiv erlebt. Bis zum Januar 2023, in dem ich meine bisher schlimmste depressive Episode erlebte. Mehr darüber kannst du in meinem Jahresrückblick lesen.

Ich habe in meiner Therapie und außerhalb viel an mir und meiner mentalen Gesundheit gearbeitet. Ein wichtiges Thema, wenn es um meine mentale Gesundheit geht, sind für mich Gewohnheiten und Routinen. Das habe ich deutlich gespürt, als wir das in der Therapie erarbeitet und ich es in meinem Alltag umgesetzt habe. Es fällt mir aber nach wie vor schwer, positive Routinen und Gewohnheiten wirklich langfristig in meinen Alltag zu integrieren. Deswegen soll es bei den zwölf Herausforderungen im Jahr 2024 darum gehen, dass ich positive Gewohnheiten in meinem Leben etabliere, die mir guttun und förderlich sind für meine mentale Gesundheit.

Januar-Herausforderung: Ich koche mein Essen selbst

Meine erste Herausforderung im Januar wird sein, dass ich jeden Tag mein Essen selbst zubereite. In den letzten Wochen und Monaten (eigentlich Jahren), bin ich in der Hinsicht immer fauler geworden. Wenn ich keine Lust hatte zu kochen, habe ich mir Essen bestellt oder bin mit meinem Freund Essen gegangen. Aber wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, kann ich mir das eigentlich gar nicht leisten. Außerdem bereitet es mir Freunde und tut mir gut, wenn ich für mich oder andere koche. Es ist sogar wissenschaftlich bewiesen, dass es glücklich macht, sein Essen selbst zuzubereiten.

Für mehr Infos dazu kann ich euch die YouTube-Serie „Unhappy“ mit Ronja von Rönne sehr ans Herz legen. Zu dem Thema insbesondere die Episode „Soul Food„.

Dabei ist mein Anspruch nicht, dass ich jeden Tag ein super fancy Gericht zubereite. Es geht nur darum, dass ich den Monat Januar kein Essen bestelle. Ich möchte für Essen gehen mit meinem Freund oder Freunden drei Cheat Days bzw. Cheat Abende einräumen. Denn auch Essen gehen möchte ich wieder mehr als etwas wahrnehmen, das ich mir selbst gönne. Es soll keine Selbstverständlichkeit sein, dass ich in ein Restaurant gehe, gut esse und das Ganze dann auch noch bezahlen kann. Denn ich finde, das ist für viele Menschen auf der Welt nicht selbstverständlich. Und auch ich will das bewusster wahrnehmen.

Februar-Herausforderung: Dankbarkeit

Ich lebe ein tolles Leben in Fülle, nur ist mir diese Fülle oft nicht bewusst. Der beste Weg, um sich bewusst zu machen, wie großartig das eigene Leben ist, ist ein Dankbarkeitstagebuch. Ich habe vor zwei Jahren bereits über mehrere Monate ein Dankbarkeitstagebuch geführt, habe diese Routine aber wieder vernachlässigt. Inzwischen schreibe ich noch ab und zu auf, wofür ich dankbar bin, mache das aber nicht mehr täglich. Deswegen wird das meine Herausforderung im Februar sein: Jeden Tag drei Dinge notieren, für die ich dankbar bin.

März-Herausforderung: Sparsamer und bewusster Umgang mit Geld

Wie heißt es so schön: Geld macht nicht Glück, aber lässt einen nachts ruhig schlafen. Ich finde in diesem Satz steckt sehr viel Wahres. Schon seit Jahren ist es mein Ziel finanziell unabhängig zu sein und gut mit Geld umgehen zu können. Das bedeutet für mich, dass ich keine Spontankäufe tätige, sondern mir überlege, was ich brauche oder mir wünsche und dann darauf spare, bis ich es mir leisten kann. Bisher klappt das phasenweise, aber dann gibt es doch immer wieder Phasen, in denen ich „rückfällig“ werde.

Oft wird dazu geraten, zunächst ein Haushaltsbuch zu führen, um sich einen Überblick über die eigenen Finanzen zu machen. Deswegen wird das meine Herausforderung im März sein: Jeden Tag aufschreiben, für was und wie viel Geld ich ausgebe. Zudem will ich ein Buch zu dem Thema lesen („Das einzige Buch, das du über Finanzen lesen solltest“), und endlich ein Depot eröffnen. Denn das Thema Altersvorsorge bin ich bisher noch gar nicht angegangen. Auch das ist etwas, dem ich mich im März widmen möchte.

April-Herausforderung: Täglich an die frische Luft

Insbesondere während meiner depressiven Episode Anfang des Jahres 2023 habe ich gemerkt, dass ganz banale Dinge mir helfen mein Wohlbefinden zu steigern. Dazu gehört zum Beispiel jeden Tag rauszugehen und sich an der frischen Luft zu bewegen. Damit sage ich nicht, dass eine Depression durch ausreichend Bewegung an der frischen Luft gelöst werden kann. Aber für mich ist es eine positive Gewohnheit, die mir hilft, dass ich mich seelisch ausgeglichen und wohl fühle.

Während meiner Zeit auf der Alm im Sommer 2023 habe ich außerdem gemerkt, dass es sehr förderlich für meine mentale Gesundheit ist, wenn ich viel Zeit in der Natur verbringe. Deswegen möchte ich im März jeden Tag bewusst mindestens eine halbe Stunde draußen in der Natur und an der frischen Luft verbringen. Das kann ein 30-minütiger Spaziergang am Nymphenburger Kanal in meiner Mittagspause sein, oder auch ein ganzer Tag, den ich draußen verbringe z.B. beim Wandern.

Mai-Herausforderung: Regelmäßig Sport machen

Dieser Vorsatz ist wahrscheinlich auf jeder zweiten Neujahrsliste zu finden. Auch ich möchte gerne eine gesunde Sportroutine in meinen Alltag integrieren. Das ist auch etwas, was ich phasenweise gut hinbekomme, dann aber immer wieder schleifen lasse. Ein Sport, der sich aber seit Jahren durch mein Leben zieht, ist Yoga.

Ich praktiziere mal mehr und mal weniger Yoga, aber ich komme immer wieder darauf zurück. Deswegen will ich im Mai die Yoga-Challenge von Mady Morrison machen. Diese ist eigentlich für den Januar konzipiert, aber da der Mai auch 31 Tage hat, kann ich die Challenge super auf den Monat übertragen.

Zusätzlich zur Yoga-Challenge will ich auch so vermehrt Sport machen. Ein Ziel, welches ich schon lange verfolge, ist zwei Mal pro Woche mindestens eine Stunde Sport zu machen. Das würde für mich bedeuten, dass ich eine positive Sportroutine in meinem Leben integriert habe. Eine weitere Sportart, die mir Spaß macht, ist Schwimmen. Deswegen werde ich neben Yoga noch mindestens ein Mal pro Woche schwimmen gehen.

Juni-Herausforderung: Buch statt Handy vor dem Schlafengehen

Vor dem Schlafengehen liege ich oft noch im Bett und scrolle durch Instagram, obwohl ich eigentlich schon müde bin. Dann fange ich an mich mit Menschen zu vergleichen, die ihr Leben vermeintlich viel besser im Griff haben als ich, und gehe mit diesen negativen Gedanken ins Bett. Diese Gewohnheit möchte ich gerne ganz ablegen. Ein Trick, der erwiesenermaßen super funktioniert, wenn man eine alte Gewohnheit ablegen will, ist sie durch eine andere zu ersetzen. Im Juni nehme ich mir deswegen vor, dass ich jeden Abend vor dem Schlafengehen eine halbe Stunde in einem Buch lese statt in mein Handy zu gucken. Zudem darf mein Handy ab 21 Uhr in den Flugmodus.

Halbjahresbilanz

Für die darauffolgenden Monate sind die Herausforderungen aktuell noch nicht klar. Aber so ist das erste halbe Jahr schon geplant und ich kann Mitte des Jahres Bilanz ziehen, wie es läuft. Dann gibt es einen zweiten Teil von dieser Liste für das restliche Jahr.

Schreibt mir gerne, wenn ihr Ideen für weitere Herausforderungen habt oder Tipps, wie es euch gelingt, positive Routinen und Gewohnheiten langfristig in eurem Leben zu etablieren.

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