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Mein persönlicher Rückblick auf das Jahr 2023

In den letzten Jahren ist es zur Tradition geworden, dass ich am Ende des Jahres einen Jahresrückblick (oder 2023 einen Ausblick) auf dem Blog schreibe. Dabei habe ich meistens diese Fragen beantwortet: Was ist in dem Jahr passiert? Was hat sich für mich verändert? Wie bin ich ins Jahr gestartet? Wie hat es geendet? Was ist mir im neuen Jahr wichtig?

Dieses Jahr schreibe ich diesen Rückblick nicht am Ende des alten, sondern am Anfang des neuen Jahres. Ganz einfach aus dem Grund, weil es sich jetzt richtig für mich anfühlt und ich jetzt die Ruhe und die Zeit dafür habe. Es wird ein sehr persönlicher Rückblick werden, da das Jahr 2023 ein paar Herausforderungen mit sich gebracht hat.

Wie bin ich ins Jahr gestartet?

Um ehrlich zu sein: Nicht gut. Silvester 2022/2023 habe ich mich mit meinem Freund gestritten. Deswegen saß ich um Mitternacht heulend in meinem Bett und war noch dazu krank, da ich mir Ende Dezember eine richtig miese Erkältung eingefangen habe. Zudem lief es beruflich nicht gut. Ein Kunde hat Anfang des Jahres die Zusammenarbeit beendet. Nicht sonderlich förderlich für meinen zu der Zeit eh schon schlecht ausgeprägten Selbstwert. Im Januar habe ich oft geweint, stark an mir selbst gezweifelt, hatte keine Motivation und Energie und habe mir selbst nicht besonders viel zugetraut.

Ich war zu dem Zeitpunkt bereits seit zwei Jahren in Gesprächstherapie und kann mich noch genau an eine Sitzung erinnern, in der ich meine Therapeutin gefragt habe, was eigentlich nicht mit mir stimmt. Ihr war schon längst klar, dass ich eine depressive Episode durchlebe, aber ich selbst wollte es mir bis zu dem Zeitpunkt nicht wirklich eingestehen.

Ich habe einen Onkel, der schon seit mehreren Jahren an einer Depression leidet. Ihm geht es damit sehr schlecht und er kann seinen Alltag nicht mehr allein bewältigen. Ich kenne also dieses extreme Ausmaß einer Depression. Mir war aber lange nicht bewusst, dass Depressionen sehr individuell sind. Es gibt auch eine leichte Form der Depression, bei der man nach wie vor seinen Alltag allein bewältigen kann, aber trotzdem Symptome einer Depression hat, die einen in gewissen Situationen einschränken.

So konnte ich nach wie vor allein einkaufen gehen, mir Essen kochen, Wäsche waschen und eben diese vermeintlich banalen Alltagaktivitäten erledigen. Ich habe aber schlecht geschlafen und lag oft bis mitten in die Nacht wach und habe gegrübelt (In einer dieser Nächte hatte ich aber eine sehr gute Idee: den Sommer auf der Alm zu verbringen). Zudem hatte ich in dieser Phase Schwierigkeiten mich längere Zeit zu konzentrieren und habe beruflich wenig geschafft. Ich habe auch sehr stark an mir selbst und meinen Fähigkeiten gezweifelt und war, wie gesagt, sehr oft traurig und überfordert.

All das und noch viel mehr Faktoren (die auszuführen würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen) haben gezeigt, dass ich mental einfach nicht gesund war. Ich wollte es mir aber lange nicht eingestehen und habe bis heute Schwierigkeiten darüber zu sprechen.

Anmerkung: Damit möchte ich nicht sagen, dass man automatisch depressiv ist, wenn ein paar dieser Symptome auf einen zutreffen. Lasst das bitte immer professionell abklären!

Was hat sich dann für mich geändert?

Ich habe in diesen Monaten in meiner wöchentlichen Therapie-Sitzung viel an mir und meiner mentalen Gesundheit gearbeitet. Auch mit einem befreundeten Coach habe ich an einem Nachmittag eine sehr hilfreiche Session verbracht und gute Impulse bekommen. Ein wichtiger Schritt für mich war, wieder mehr positive Routinen in meinen Alltag zu integrieren und Dinge zu tun, die sich gut für mich anfühlen. Dazu gehörte beispielsweise regelmäßig Zeit in der Natur, Bewegung wie Yoga oder Schwimmen, wenig Zeit am Handy und soziale Kontakte. Auch mir selbst gesundes Essen zuzubereiten hat sich positiv auf mich ausgewirkt. Beispielsweise habe ich im Februar eine 7-tägige Fastenkur und anschließend eine Darmsanierung gemacht. Begleitend dazu hatte ich regelmäßige Akupunktur-Sessions.

Zudem habe ich versucht den Kreislauf des Grübelns und Nichts-Tuns zu unterbrechen, in dem ich mich einfach gezwungen habe Dinge zu machen, auch wenn es mir sehr schwer gefallen ist. Im Februar habe ich beispielsweise ein wunderschönes Wochenende mit meinem Freund in Budapest verbracht. Er hat mir die Zugfahrt nach Budapest zu Weihnachten geschenkt und es tat sehr gut ein Wochenende lang aus dem Alltag rauszukommen und etwas Neues zu sehen und zu erleben.

Im April stand dann eine Woche Lissabon auf dem Programm. Auch diese Woche war unglaublich schön, vor allem, weil wir so Glück mit dem Wetter hatten. In Portugal war es zu der Zeit schon sehr sonnig und warm. Den letzten Tag haben wir sogar am Strand verbracht.

Mir geht es grundsätzlich jedes Jahr im Frühling mental wieder viel besser. Zum einen liegt es daran, dass es heller draußen ist, die Sonne länger scheint und es wärmer wird. Auch die Tatsache, dass man dann mehr Zeit draußen verbringt, wirkt sich positiv auf meine Psyche aus.

Im April und im Mai habe ich an dem Programm „Direction“ von Svenja und Claire teilgenommen und neue Impulse für mein Business bekommen. Ich habe neue Kontakte geknüpft und daraus hat sich die Zusammenarbeit mit Carmen und Manu ergeben.

Im Juni war ich zum ersten Mal in meinem Leben auf einem Festival, bei dem ich auch vor Ort übernachtet – genauer gesagt gecampt – habe. Diese drei Tage ausgelassen feiern und tanzen mit lieben Menschen waren ebenfalls wunderschön.

Mein Highlight 2023: Der Sommer auf der Alm

Mitte des Jahres bedeutete auch, dass meine Zeit auf der Alm bald beginnen würde. Die Zeit bis dahin ist verflogen und dann war der Tag gekommen, an dem ich mit Gero zusammen auf die Alm gefahren bin. Ich wurde voll ins kalte Wasser geschmissen, da am ersten Wochenende gleich eine Geburtstagsfeier auf der Alm anstand. Deswegen war ich nach Tag 2 auch dezent überfordert und dachte mir: „Oh je, ob ich das sieben Wochen durchhalte?“

Aber dann habe ich mich immer mehr eingearbeitet. Bald waren mir die Abläufe, die Rezepte und die Menschen vertraut. Letztendlich wurde der Sommer zu einem der schönsten Sommer, die ich bisher erlebt habe. Ich habe noch nie so viel Zeit in der Natur verbracht und so viele tolle Menschen getroffen wie in den sieben Wochen auf der Alm. Gerade jetzt, wo ich das schreibe, werde ich ganz wehmütig. Der Sommer auf der Alm hat mir so viel gegeben.

Gerade zu der Zeit, in der ich mir selbst oft unsicher war, hat es mir unendlich viel Kraft gegeben, dass ich in der Lage bin, mich dieser neuen Situation zu stellen und sie zu bewältigen. Auch die positiven Rückmeldungen von den Menschen, mit denen ich diese Zeit verbracht habe, haben mir sehr viel Selbstvertrauen gegeben. Ich kann es nur jedem empfehlen, diese Erfahrung zu machen. Ich werde die Erinnerung an den Sommer 2023 immer in meinem Herzen tragen und bin sehr dankbar dafür, dass ich sie machen durfte.

Wie ging das Jahr für mich zu Ende?

Zurück in München war ich anfangs noch voller Energie, Motivation und guter Laune. Die konnte ich dank eines Kreta-Urlaubs dann auch noch etwas länger aufrechterhalten. Denn die Zeit auf der Alm war zwar wunderschön, aber körperlich auch sehr fordernd. Aus diesem Grund hatten mein Freund und ich beschlossen, dass wir noch eine Woche gemeinsam wirklich Urlaub machen. Und das war eine super Entscheidung!

Nach dem Griechenlandurlaub war es an der Zeit einen Wunsch, den ich schon länger in mir trug, zu verwirklichen: ein neues Zuhause. Denn ich glaube, dass auch die Umgebung, in der man viel Zeit verbringt, eine große Rolle für die Psyche spielt. Mein Wunsch ist dann sehr viel schneller in Erfüllung gegangen, als ich dachte. Gemeinsam mit meinem Freund habe ich mich auf die Suche nach einer neuen Wohnung gemacht. Nach zwei Wohnungsbesichtigungen war klar: Eine Wohnung ist dabei in die wir gerne ziehen würden. Deswegen haben wir uns beim Bewerbungsschreiben sehr viel Mühe gegeben. Unsere Mühe wurde belohnt, denn wir haben kurz darauf die Zusage für die Wohnung bekommen.

Das Ende des Jahres 2023 stand demnach ganz im Zeichen des Umzugs. Wir haben eine Küche in die neue Wohnung eingebaut, sind umgezogen, haben die alte Wohnung aufgelöst und uns von ihr verabschiedet. 2023 hat mit diesem Abschied geendet und an Silvester haben wir in unserer neuen Wohnung das neue Jahr begrüßt.

Was wünsche ich mir für 2024?

Ich kann gar nicht genau sagen warum, aber ich habe das Gefühl, das 2024 mein Jahr wird. In den letzten drei Jahren habe ich sehr viele Kämpfe gekämpft. Begonnen mit Corona im Jahr 2020 und meinem daraus resultierenden Jobverlust. Gefolgt von einem Neustart mit dem Projekt Gemischte Tüte hier auf dem Blog, YouTube, Instagram und Pinterest. Der Start meiner Gesprächstherapie. Beruflich ein Neuanfang bei Motel a Miio, dann das kräftezehrende Buchprojekt.  Der Sprung in die Selbstständigkeit. Selbstzweifel und depressive Episoden. Neue Kunden kommen, alte gehen. Eine große Reise. Viel Arbeit an meiner Beziehung, an meinem Business und an mir selbst. Der Sommer auf der Alm. Eine neue Wohnung.

Es waren so viele Auf und Ab’s, Neuanfänge, Umbrüche und Wechsel in den letzten drei Jahren. Ich bin stolz auf das, was ich geschafft habe, und dankbar dafür, dass ich so viele tolle Erlebnisse machen durfte. Ich habe viel gelernt und bin an den Herausforderungen der letzten Jahre gewachsen. Aber ich sehne mich auch nach Konstanz. Aus diesem Grund möchte ich 2024 eine kleine Challenge machen. Mehr darüber kannst du hier nachlesen.

Wonach ich mich noch sehen? Nach Stärke, Kraft und Energie. Gesundheit. Einer neuen Klarheit. Viel Zeit mit lieben Menschen. Nach echten Verbindungen und erfüllenden Projekten. Ich wünsche mir Leichtigkeit, Vertrauen und Fülle für das Jahr 2024. Was wünscht du dir?

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